Kunst-Jahr 2011

Das Kunst Jahr 2011 ist erfolgreich zu Ende gegangen. Eine Zielsetzung des neuen Stiftungsrates, nämlich die Präsentation einzelner Werke von August Deusser in Ausstellungen, konnte erfolgreich umgesetzt werden: Mehrere Arbeiten des Künstlers wurden als Leihgaben der Stiftung in zwei Ausstellungen im In- und Ausland dem Publikum präsentiert. Zu beiden Ausstellungen erschien ein Katalog mit entsprechenden Abbildungen der Gemälde von August Deusser (siehe unten).
Dank der eigenen Website, dem „virtuellen Museum“, ist eine Besichtigung aller
Kunstwerke, die sich im Besitz der Stiftung befinden, jederzeit möglich. Für die Unterbringung der Originale, die zwischenzeitlich professionell gelagert werden, wird intensiv nach einer geeigneten Lösung gesucht, siehe www.deusser.ch

Die Antonie Deusser-Stiftung fand ebenfalls Aufnahme im Internet Such- und Info-Portal für Museen, siehe Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
Im Auftrag des Stiftungsrates wurde 2010 von der ZHdK, Studiengang Master of Arts in Art Education ein Ausstellungskonzept ausgearbeitet und im März 2011 dem Stiftungsrat und Interessierten präsentiert. Zur Präsentation erschien eine Begleitpublikation.

Dieses Konzept diente Frau Dorothea Strauss, Direktorin des Zürcher Museums Haus Konstruktiv, als Basis für eine Weiterentwicklung. Aus ihrer Auseinandersetzung resultiert der Vorschlag zum Projekt «Deusser Gespräche. Zur aktuellen Bedeutung von Kunst in der Gesellschaft. Eine Bestandsaufnahme.» Frau Strauss ist der Meinung, dass „Deussers Qualität, seine grosse und bis heute massgeblich kunsthistorische Bedeutung, nicht in seiner Malerei, sondern in seiner Aufmerksamkeit, als Künstler, als aufmerksames Individuum, die eigene Zeit zu erkennen und zu verstehen, und vor allem aber auch zur Diskussion zu stellen: Der Künstler als Kurator, der Künstler als Kulturpolitiker, der Künstler als Seismograph – und genau dort ist die grosse historische Bedeutung von August Deusser zu finden, und in diesem Sinne hat er eindeutig Kunstgeschichte geschrieben“. Aus dieser Perspektive möchte Frau Strauss Deusser auch würdigen: Diese Perspektive zielt auf den Beobachter, Seismographen und Macher August Deusser.

Chronologie

März 2011 – Präsentation des Konzepts für eine mögliche Ausstellung des Werkes von August Deusser. Das Konzept entstand in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, Studiengang Master of Arts in Art Education MAE, Departement Kulturanalysen und -Vermittlung DKV, 8031 Zürich

Die Präsentation wurde von einer Publikation begleitet, siehe auch unter
http://mae.zhdk.ch/fileadmin/data/mae/Bilder/MAE_avDeusser_BerndtBianchiCadarioLoeser_72dpi.pdf

Mai 2011 (8. Mai-10. Juli 2011) – Folgende zwei Werke von August Deusser wurden in der Ausstellung Baden im Museum Langmatt gezeigt: Venus, aus dem Wasser steigend (1917) (Geburt der Venus), 1917 Öl auf Pappe, 34.5 x 28.5 cm, WVD 266, sowie Jungbrunnen (Edelfräulein vor dem Bade), 1918 Öl auf Leinwand, 70.0 x 80.0 cm, WVD 324 sowie. Rund 100 Werke aus öffentlichen Museen und Privatbesitz zeigten künstlerische Reflektionen zum Thema „Baden“: Badende in der Natur, Frauen bei der Toilette, aber auch Badende in der Mythologie sowie allegorische Motive wie der Jungbrunnen. Neben August Deusser waren prominente Künstler wie Cézanne, Degas, Bonnard, Vallotton, Giacometti sowie die Brücke-Künstler in der Ausstellung zu sehen.

Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Römerstrasse 30, 5401 Baden, www.langmatt.ch

Ausstellungskatalog: Baden, hrsg. von Rudolf Velhagen/Zuzana Haefeli, Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden 2011

September 2011 (23. September 2011 – 23. Januar 1012) – Zwei weitere Werke Deussers konnten im Herbst in der Ausstellung Die Düsseldorfer Malerschule-Crossing Bridges between Cultures, Stiftung museum kunst palast in Düsseldorf gezeigt werden. Die beiden Gemälde Selbstbildnis im blauen Rock, 1911 Öl auf Leinwand, 73.5 x 49.5 cm, DWV 11, sowie Der Kölner Dom von der Deutzer Wiese aus gesehen, um 1910/11 Öl auf Leinwand, 46.5 x 63.0 cm, DBZ 449 wurden in der Sektion „Aufbruch der Düsseldorfer Malerschüler in die Moderne“ präsentiert. Zahlreiche sezessionistische Bestrebungen der Düsseldorfer mündeten damals in die Gründung des „Sonderbund“ (1908). Seine Mitglieder J. Bretz, M. Clarenbach, A. Deusser, W. Ophey, C. Rohlfs, W. Schmurr, A. und O. Sohn-Rethel und E.te Peerdt veranstalteten in Düsseldorf und Köln wegweisende Ausstellungen, zu denen sie die europäische Avantgarde einluden, darunter, Cézanne, Gauguin, van Gogh, Liebermann, Monet, Munch, Picasso und Signac. In einer Auswahl von Werken, die damals im Rheinland ausgestellt waren, soll in der Ausstellung an diese Zeit des Aufbruchs erinnert werden. In gezielten Vergleichen wird anschaulich, wie sich die avantgardistischen Kräfte der Düsseldorfer Malerschule endgültig von der Akademie lösten und sich den neuen impressionistischen und pointillistischen Strömungen öffneten.

Stiftung museum kunst palast, Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf, www.smkp.de

Ausstellungskatalog: Weltklasse. Die Düsseldorfer Malerschule 1819-1918, hrsg. Bettina Baumgärtel, Museum Kunstpalast Düsseldorf 2011, 2 Bde

Ausblick

August 2012 – In Vorbereitung befindet sich die Ausstellung 1912 – Mission Moderne, an der ebenfalls August Deussers Werke eine Rolle spielen werden. Drei Leihgaben werden im August 2012 nach Köln ins Museum Wallraf-Richartz reisen. Ausgewählt wurden Selbstbildnis im blauen Rock, 1911 (Öl auf Leinwand, 73,5 x 49,5 cm), DBZ-Nr. 11, Schloss Bensberg, 1911 (Öl auf Leinwand, 40 x 62 cm), DBZ-Nr. 305 sowie Getreidefelder (Kornernte), 1906 – 1907, (Öl auf Leinwand, 43,0 x 55,5 cm), DBZ-Nr. 280

099Selbstbildnis im blauen Rock 19fc5    098Schloss Bensberg 15b51    052Getreidefelder 12df9

Informationen siehe www.wallraf.museum

Weiter im Entwicklungsprozess befindet sich das im März vorgestellte Konzept der ZHdK. Dorothea Strauss, Direktorin Haus Konstruktiv, erarbeitet ausgehend vom erwähnten Konzept die Idee einer Vortragsreihe und Tagung, den sog. Deusser-Gesprächen.

Das Militärhistorische Museum Dresden wird im Jahr 2014 eine grosse Ausstellung zum Ersten Weltkrieg ausrichten und untersucht zur Zeit, ob sich Werke von Deusser, besonders die eindrücklichen Darstellungen der Neusser Kürrassier Offiziere, in das Thema integrieren lassen.
Ebenso verfolgt der Stiftungsrat die Idee einer Zusammenarbeit mit Institutionen, die sich für eine ständige Präsentation der besten Werke von August Deusser eignen würden. Die Evaluierung wird im März 2012 abgeschlossen sein und durch Gespräche des Stiftungsrats mit Vertretern der im Vorfeld identifizierten Institutionen weitergeführt werden.


Im Februar 2012
Prof. Dr. Dirk Boll     Dr. Zuzana Haefeli


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